Erinnerungen an frühere Zeiten
Nachdem ich in Jahre 1960 zum Vorsitzenden des Schachklub Langen gewählt worden war, besucbte ich regelmäßig die Mitgliederversammlungen des Unterverbandes 6 Starkenburg. im Hessischen Schachverband. So hieß nämlich der heutige Bezrik 6. Starkenburg früher einmal. Der Vorsitzender dieses Unterverbandes war Heinz Gierl. Er hatte das Amt sehr ernst genommen und war mit Leib und Seele dem Schachspiel verbunden. Leidenschaftlich kämpfte er für die Anerkennung des Schachs als Sport. Er war immer bestrebt, Neugründungen von Schachvereinen zu fördern. Er wollte auch dadurch den Unterverband stark machen, um mit dem
Stimmrecht beim Hessischen Schachverband entschiedener auftreten zu können, bei dem damals noch vieles im Argen lag. Zum anderen konnte auch die Kasse des Unterverbandes etwas mehr Geld vertragen. Ganz ungelegen kam ihm dabei, dass die Vereine vom Süden Hessens einen eigenen Unterverband gründen wollten und der Vorsitzende des Schachvereins Freibauer Mörlenbach, K.-H. Wohlfahrt, einen diesbezüglichen Antrag einbrachte.
Es kam zu einer denkwürdigen Abstimmung. Nachdem der Antrag von Herrn Gierl vorgelesen worden war, wussten wahrscheinlich die meisten stimmberechtigten Vereinsmitglieder nicht genau für was und wie sie mit ja oder nein stimmen sollten Für den Verbleib der Vereine im Unterverband oder Abspaltung? M.E. ergab die Abstimmung eine Mehrheit für den Verbleib der Südvereine im Unterverband.6. So hatte es auch Kurt Groß, der damals Pressewart und Protokollführer war, verstanden. Er schaute ungläubig zu mir mit der Frage: haben sie das verstanden?, als Herr Gierl das Abstimmungsergebins als Abspaltung der Südvereine interpretierte.
Was damals in der Seele weh tat, so hat sich aus heutiger Sicht die Gründung des Schachbezirks 10, Bergstraße doch als sinnvoll erwiesen.
(Friedel Herth)